Wissen Sie was man unter Auslandswirtschaft versteht? Immer wieder taucht dieser Begriff in den Medien auf. Wie wichtig die Auslandswirtschaft ist, ist allgemein bekannt, was sich allerdings dahinter verbirgt, was dazu gehört und wie komplex sich dieses politische Thema gestaltet, ist für so manchen ein „Buch mit sieben Siegeln“.
Lassen Sie uns ein wenig hinter die Kulissen schauen und versuchen ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen.
Die Auslandswirtschaft – Eine kleine Einführung in diesen politischen Begriff
Über den Begriff der Auslandswirtschaft definieren sich die gesamten Wirtschaftsbeziehungen von Staaten. Sie umfasst den Dienstleistungs- und Warenverkehr inklusive Zahlungs-, Kapital- und weiterem Wirtschaftsverkehr des Heimatlandes mit dem Ausland.
Ein Blick in die Geschichte – Die Anfänge der Schweizer Auslandswirtschaft
Die Anfänge der Auslandswirtschaft gehen bis in das 14. Jahrhundert zurück und haben somit eine lange Tradition.
Aufgrund seiner geographischen Lage und den vorherrschenden Klimaverhältnissen, war die Schweiz bereits in früherer Zeit dazu angehalten Mengen an Getreide zu beschaffen. Salz war ebenso knapp vorhanden und musste dem Land von außen zugeführt werden.
Im Gegenzug dazu wurden heimische Produkte, wie Vieh und Viehprodukte veräußert.
Bereits im 14.Jahrhundert florierte der Handel mit Wolltuch, Leder und Leinenstoffen. Ab dem 16. Jahrhundert begann man gezielt mit der Produktion von Waren, die ausschließlich für den Export bestimmt waren. Gleichzeitig konnten durch diese Maßnahmen heimische Arbeitsplätze geschaffen werden und Menschen, die in der Landwirtschaft keinen Platz oder Beschäftigung fanden, kamen somit in „Lohn und Brot“.
Mit dem Wachsen der Baumwollindustrie im 18. Jahrhundert und dem „Boom“ der Textilbranche bekam die Auslandswirtschaft einen weiteren Schub. Die Produktion war überwiegend für den Export bestimmt und wurde alsbald durch die Herstellung von Uhren und Waren der Strohflechterei ergänzt.
Es kommt also nicht von ungefähr, dass die Schweiz als eine der Volkswirtschaften bekannt ist, die bis zum heutigen Tag als eine der „offensten“ gilt.
Die Verteilung des Außenhandels – Wer mit wem
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war der Handel der Schweiz mehr als global anzusehen. Die Änderungen des Handelsverhaltens begannen in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts und ab den 20. Jahrhundert konzentrierten sich die Geschäfte überwiegend auf Westeuropa.
Hauptsächlich betreibt die Schweiz ihren Außenhandel mit Ländern die Mitglied in der OECD, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, sind.
Im weiteren Verlauf des 20. Jahrhunderts konnten sich entwickelnde, asiatische Länder in den Kreis der Handelspartner einreihen. Eingefahrene Handelsüberschüsse mit diesen Ländern konnten vorhandene Defizite mit anderen Mitgliedern der OECD, abfangen und nahezu ausgleichen.
Die wichtigsten Partner in der Auslandswirtschaft im Überblick – Europa und weltweit
- Deutschland
- Österreich
- Frankreich
- Großbritannien
- Italien
- USA
- Hong Kong
- USA
- Japan
Die wirtschaftliche Entwicklung – der Einfluss der Auslandwirtschaft
Beziehungen nach außen sind vor Allem für kleine Länder mit schwierigen Voraussetzungen besonders wichtig, wenn es um eine selbstständige Entwicklung geht.
Exporte von Dienstleistungen und Handelsgütern bringen dringend benötigten Devisen ein, die zum Import fehlender Waren benötigt werden.
Von entscheidender Bedeutung ist das Informations-, Kapital-, Handels- und Verkehrsnetz der Schweiz, welches zur industriellen und auch finanziellen Entwicklung beitragen konnte.
Wie andere kleine Handelsländer, konnte sich die Schweiz durch Spezialisierungen ihrer Handelsgüter Absatzmärkte erschließen.
Die Auslandswirtschaft und Ihre Zusammensetzung
Im internationalen Handel spielen nicht sichtbare Wechselbeziehungen eine immer größer werdende Rolle. Allerdings hat der Teil, der die Dienstleistungen betrifft seit den 1980ern kein Wachstum erzielt.
Im Gegenzug dazu konnte der Export von Waren seine bedeutende Stellung und seine Dynamik festigen.
Seit dem 19. Jahrhundert setzt sich der Export von Fertigwaren mit Rund 75% – 95% des Gesamtwertes an die Spitze des Handels. Zu den exportierten Gütern gehören hier hauptsächlich Uhren, Textilien, chemische Produkte und auch Maschinen.
Die Verteilung der Anteile hat sich allerdings enorm verändert. Die sich ändernde Weltwirtschaft, durch Industrialisierung von sogenannten Drittländern und die daraus resultierenden Wettbewerbsverlagerung, haben die Schweizer Industrie zu Restrukturierungen veranlassen müssen.
Neue strukturelle Angleichungen begannen bereits in den zwischenzeitlichen Kriegsjahren. Während der Export von Textilien noch 44% des Gesamtexportes im Jahr 1912 ausmachten, so sank dieser Anteil im Jahr 1937 auf nur noch 20%. Im gleichen Zeitraum erhöhten sich jedoch die Werte von Maschinenexporten von 8% auf 16% und Güter der chemischen Industrie konnten einen Anstieg von 4,7% auf 15,5% verzeichnen.
In den folgenden Nachkriegsjahren wuchs die Konkurrenz in der Textilbranche. Japan und andere asiatischen Staaten wollten die Märkte für sich erschließen. Auch die Ausfuhr von Uhren litt unter diesen neuen Wettbewerbern. Gleichzeitig stieg allerdings der Absatz von Produkten der Pharmaindustrie.
Warum ist das außenwirtschaftliche Gleichgewicht so wichtig und die Bedeutung der Auslandswirtschaft
Das Konzept des Gleichgewichtes des Auslandshandels beruht darauf, dass eine langfristige Verschuldung gegen über ausländischen Staaten vermieden werden muss.
Die Handelsmärkte im Ausland stellen wichtige Absatzmärkte für Produkte dar. Gleichzeitig fungieren sie als Märkte der Beschaffung von benötigten Produkten. Wobei hier die Konkurrenz bei den Importen einen intensiven Wettbewerb hervorruft, die zur Steigerung der eigenen Produktivität veranlasst.
Große Produktvielfalt, tiefe Preise und auch neue Arbeitsplätze kommen allen zu Gute. Dies alles sind Ergebnisse von offenen Märkten.
Beispielsweise arbeiten 7 von 10 Arbeitnehmern in den Schweizer Kantonen in Unternehmen, die am internationalen Handel von Waren beteiligt sind.
Aber nicht nur große Unternehmen profitieren durch die Auslandswirtschaft. Sie ist ebenso für kleinere und mittlere Betriebe von Bedeutung. Der prozentuale Anteil dieser Betriebe bzw. Unternehmen beträgt immerhin 99% und rund 2/3 aller Arbeitnehmer in der Schweiz sind hier tätig.
Betrachtet man nicht nur die inländische Auslandswirtschaft und wirft einen Blick auf die Partner außerhalb der Grenze, so können auch dort alle positiven Effekte verzeichnet werden.
Besonders das Einbinden von Schwellen- und Entwicklungsländern in die globalen Wirtschaftsbeziehungen konnte zu einem höheren Wohlstand in diesen Regionen führen.
Erschließung weiterer Märkte – wie die Welt im Wandel ist
Stetig neue Partner tragen zu einer permanenten Verschiebung von der Geopolitik bei und die Welt ist in einem stetigen Wandel.
Wirtschaftsgrößen wie die EU, USA und China arbeiten mit unterschiedlichen Werte- und Wirtschaftssystemen und ebenso differenzierten Staatssystemen. Hier bleiben Diskussionen auf internationaler Ebene natürlich nicht aus.
Anforderungen an die Außenwirtschaftspolitik
Das die Außenwirtschaftspolitik immer umfangreicher und vielfältiger in ihrer Thematik wird, ist nicht von der Hand zu weisen.
Nicht nur die Strukturen von Handelsströmen werden durch Digitalisierungen und technologischen Entwicklungen verändert. Auch die Wirtschaftsbeziehungen, die über die Grenzen hinausgehen.
Damit die Schweiz ihre Attraktivität als internationaler Handelspartner nicht verliert, ist die wird ein neuer Rahmen benötigt, der die digitale Wirtschaft reguliert.
Geprägt werden diese Regulierungsansätze vor Allem durch die Hauptakteure im internationalen Handel, wie die EUR, die USA und auch China.
Die Außenwirtschaftspolitik und ihre Strategien – zum Erhalt und Steigerung des Wohlstandes
Durch die Außenwirtschaftsstrategie wird festgelegt welchen „Kurs“ die Außenwirtschaftspolitik mittel- bis langfristig einschlägt und somit zur Erhaltung bzw. Steigerung des Wohlstandes im Land verhelfen kann.
Folgende Strategiepunkte werden hierbei beachtet:
- Die außenwirtschaftspolitischen Grundsätze
- Die geografischen Schwerpunkte
- Die thematischen Schwerpunkte
- Die Partizipative Außenpolitik
Bitte beachten Sie, dass diese kleine Übersicht keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.
Sie soll lediglich ein „Türöffner“ für Interessierte sein, die sich mit dem Thema der Auslandswirtschaft weiterführend beschäftigen möchten.